Rheinische Post: Schavans Doktorvater hält Dissertation für „sehr beachtlich“

Der Doktorvater von Annette Schavan, der
Pädagogikprofessor Gerhard Wehle, hat die umstrittene Doktorarbeit
als beachtliche Arbeit bezeichnet und die Ministerin gegen die
Plagiatsvorwürfe in Schutz genommen. Die Dissertation sei eine „sehr
beachtliche Leistung“ gewesen, sagte Wehle der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). „Die Arbeit
entsprach absolut dem wissenschaftlichen Standard.“ Die Dissertation
habe auf „gelungene Weise die Gewissensbildung mit Methoden aus der
Erziehungswissenschaft und der Moraltheologie analysiert“, so Wehle.
Dieser interdisziplinäre Ansatz sei damals für eine junge Studentin
ein „Wagnis“ gewesen. Dass Schavan vorsätzlich getäuscht habe, kann
sich der 88-jährige Erziehungswissenschaftler nicht vorstellen. „Wie
kann man eine Arbeit über das Gewissen schreiben und dabei
täuschen?“, fragt er. Er habe Schavan als „ehrlichen Menschen“
kennengelernt. Im Übrigen dürfte eine Doktorarbeit aus dem Jahr 1980
nicht ausschließlich nach heutigen wissenschaftlichen Maßstäben
bewertet werden, kritisierte Wehle. „Das ist nicht verhältnismäßig.“
Das Gutachten der Universität Düsseldorf kennt Wehle nicht. „Die
Universität hat bisher nicht mit mir gesprochen.“

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