Nach dem US-Gerichtsurteil gegen den
Saatgutkonzern Monsanto wegen Gefahren beim Pflanzengift Glyphosat
hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf einen schnellen
Ausstieg aus der Anwendung entsprechender Pflanzenschutzmittel in
Deutschland gedrängt. „Wir haben als Regierung einen klaren Auftrag
aus dem Koalitionsvertrag, den Glyphosateinsatz in dieser
Legislaturperiode grundsätzlich zu beenden“, sagte Schulze der
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Es sei wissenschaftlich
belegt, dass Glyphosat maßgeblich die natürliche Artenvielfalt
beeinträchtige. „Umweltpolitisch ist deshalb die Beendigung der
massenhaft zum Einsatz kommenden glyphosathaltigen
Pflanzenschutzmittel unbedingt erforderlich“, sagte Schulze. Sie rief
ihre Ministerkollegen Julia Klöckner und Jens Spahn (beide CDU) dazu
auf, die Einschätzung des US-Gerichts zum Krebsrisiko durch Glyphosat
zu prüfen. Das arbeitsschutzrechtliche Urteil in den USA beziehe sich
auf Krebsrisiken, die zuletzt von den zuständigen europäischen
Behörden verneint wurden, so Schulze. „Ich bin sicher, dass die für
Fragen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und für die
Gesundheitspolitik insgesamt zuständigen Ministerien für
Landwirtschaft und Gesundheit sich die Einschätzungen des
US-Gerichtes sehr genau daraufhin ansehen werden, ob eine veränderte
Beurteilung des Krebsrisikos durch Glyphosat auch bei uns in Europa
erforderlich ist“, sagte die Umweltministerin.
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