Rheinische Post: Zahl der Bandscheiben-Operationen sprunghaft gestiegen / Kassen vermuten Geschäftemacherei

Die Zahl der Bandscheiben-Operationen ist in
den vergangenen fünf Jahren sprunghaft um 38 Prozent gestiegen. Dies
geht aus Zahlen des Wissenschaftlichen Dienstes der AOK hervor, die
der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe) vorliegen. „Wir
befürchten, dass hier aus finanziellen Motiven der Krankenhäuser
operiert wurde“, sagte der geschäftsführende Vorstand des
AOK-Bundesverbandes, Uwe Deh, der Zeitung. Für die Zunahme seien
keine medizinischen Gründe ersichtlich. Die Zahl der Kliniken, die
solche Eingriffe vornehmen, ist im gleichen Zeitraum von 550 auf 700
angestiegen. Jede unnötige Operation sei für den Patienten
vermeidbares Leid und vermeidbares Risiko, sagte Deh. „Deshalb
gehören Patientenschutz und hohe Qualität der medizinischen
Versorgung gemeinsam ins Zentrum der Diskussion.“ Den Kliniken warf
er vor, sie könnten „offensichtlich nicht mehr garantieren, dass
ausschließlich aus medizinischen Gründen operiert wird“.

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