Von Sören Sgries
Hat Deutschland „ein riesiges Rassismus-Problem“, wie es Kenan
Kolat behauptet? Hoffentlich nicht. Aber es ist nachvollziehbar, dass
sich dieser Eindruck verfestigt hat. Schuld daran trägt natürlich die
Mordserie der Rechtsterroristen, aber auch der Umgang der
Sicherheitsbehörden damit – bis hin zu den teils grotesken Auftritten
verschiedenster Behördenleiter vor dem Untersuchungsausschuss. Selbst
wer es gut meint, bewegt sich zuweilen in die falsche Richtung. So,
ganz aktuell, BKA-Chef Ziercke. Sein Vorschlag, mit einer
Migranten-Quote die Polizei gegenüber fremdenfeindlichen Tendenzen zu
„sensibilisieren“, ist zwar ein Eigentor. Entlarvt er doch seine
eigene Behauptung, die Behörden seien nicht „auf dem rechten Auge
blind“, als Unsinn. In den Amtsstuben werden sehr wohl Vorurteile
gepflegt – ein Sachverhalt, den gerade auch ein Koblenzer Gericht ans
Licht brachte. Es musste verbieten, polizeiliche Personenkontrollen
aufgrund der Hautfarbe durchzuführen. Doch insgesamt könnte die
Quoten-Idee der richtige Ansatz sein. Die Polizei braucht dringend
mehr Migranten. Ob die positive Diskriminierung per Quote dafür dann
der ideale Weg ist, sei dahingestellt. Diskutiert werden sollte das
aber.
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