Soziales Netz
Von Alexander R. Wenisch Die Skepsis war groß: Wer engagiert sich
denn noch freiwillig für soziale Ziele, wenn der (Zwangs-)Zivildienst
erst abgeschafft ist? Jetzt zeigt sich: Der Freiwilligendienst wird
angenommen – und kann zu einem echten Erfolg werden, wenn letzte
Hürden beseitigt werden. Erfreulicher Befund: Desinteresse von jungen
Leuten am Einsatz für die Gemeinschaft ist dabei das geringste
Problem. Die „Generation G8“ lässt sich vom Erfolgsdruck seitens
Schule, Uni, Wirtschaft, Elternhaus doch nicht erpressen. Das
Gegenteil ist vielleicht der Fall. In der Schule immer stärker auf
Leistung getrimmt, verpassen viele Jugendliche die wichtige Phase der
Selbstfindung. Sie funktionieren zwar im Unterricht, wissen aber
nicht, wer sie eigentlich sind. Und Zeit, das herauszufinden, fehlt.
Also nehmen sich viele eine Auszeit im Freiwilligendienst – leisten
Arbeit für eine Gesellschaft, in der sie für sich noch gar keinen so
konkreten Platz gefunden haben. Hier kommt dem Einsatz eine nicht
unwichtige Rolle zu: Junge Erwachsene lernen soziales Netzwerken
außerhalb von Facebook. Mit realen Menschen und sinnvollen Zielen.
Eine Chance, dass daraus eine Kultur des – profitfreien –
Miteinanders erwächst.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011