RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung zu FDP/ Landesparteitag/ Spitzenkandidatur/ Niebel

Der Kämpfer

Von Alexander R. Wenisch Dirk Niebel soll es also richten.
Einigermaßen überraschend wurde der Heidelberger beim
FDP-Landesparteitag als Spitzenkandidat aufs Schild gehoben. Und das,
obwohl ihn sein Auftreten als Entwicklungsminister auch parteiintern
einige Sympathien gekostet hat: Stichworte Teppich-Affäre und
Personalpolitik. Das Personal, es ist das Problem. Döring und
Homburger boten den Delegierten keine Alternative. Er, der die Partei
2004 als Scherbenhaufen zurückließ. Sie, die konsequent erfolglos den
Landesverband führt. Niebel muss nun seinen zerstrittenen
Heimatverband versöhnen – eine Herausforderung für den Politiker, der
nicht gerade für stille Diplomatie bekannt ist. Die FDP braucht für
die Bundestagswahl keinen internen Streit, sie braucht Hoffnung. Weil
die Mehrheit der Bürger die FDP für das chaotische Auftreten der
schwarz-gelben Regierung verantwortlich macht, droht den Liberalen im
Herbst 2013 nicht nur Opposition, ihnen droht die politische
Kündigung. Dass Niebel da einspringt, ist konsequent: Vor seiner
politischen Karriere war er Berater bei der Arbeitsagentur und weiß,
was es heißt, ohne Job dazustehen. Er wird also – ganz eigennützig –
um sein Mandat kämpfen. Und Kämpfer braucht die FDP jetzt.

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