RNZ:Überfällig – Kommentar zur Endlager-Sucher

„Die Gegner eines Atommüll-Endlagers in
Gorleben wird auch diese Volte nicht überzeugen: Solange die
Erkundung im Salzstock weitergeht, trauen sie dem Versprechen nicht,
auch anderswo werde ergebnisoffen gesucht. Und doch bietet die
Bund-Länder-Einigung auf eine „weiße Landkarte“ die Chance, dass
endlich ein sachlicher Vergleich stattfindet: Welche Form der
Lagerung, welcher Ort ist am sichersten? Das ist nur möglich, wenn
mehrere Optionen gleichrangig geprüft worden sind. (…) Nun hat die
schwarz-gelbe Atomwende dem Streit einen Teil der ideologischen
Schärfe genommen, und Vernunft kann auch in der Endlagerfrage Einzug
halten. Vorausgesetzt natürlich, dass nun auch eine Einigung auf
Verfahren und Kriterien folgt. Bleibt es beim Kirchturmdenken –
überall, aber nicht bei uns – verpufft diese Chance. Denn eines ist
klar: Niemand will ein Atommüllendlager vor der eigenen Haustür bzw.
einige Kilometer darunter. Aber irgendwo muss der Strahlenmüll nun
einmal hin. Die Botschaft, dass tatsächlich der sicherste Standort
dafür ausgewählt wurde, würde auch die Durchsetzung wesentlich
erleichtern.“

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Dr. Klaus Welzel
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