Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die „Jugendstudie 2015“: „Einige der Trends, die hier
aufscheinen, wirken zunächst nicht dramatisch, sie sind jedoch in
ihren Auswirkungen besorgniserregend.
Einer davon: die „Verhäuslichung“. Neben der Schule geraten andere
Freizeitaktivitäten ins Hintertreffen. Weniger Musikunterricht,
weniger Sport, weniger ehrenamtliches Engagement bedeuten weniger
Lebenserfahrung. Hinzu kommt: Soziale Kontakte werden zunehmend über
WhatsApp und Facebook gepflegt. Das verändert das soziale Gefüge.
Vereinsamung ist zwar kein Internet-Phänomen, wird dort aber
begünstigt, weil die soziale Kontrolle meistens fehlt.
Zu wenig hinterfragt wird auch, warum Familie und Gesundheit so
wichtig sind. Wären Liebe, Freunde, Partys in dieser Lebensphase
nicht „normaler“? Ein denkbarer Grund: Jugendliche wollen „perfekte
Erwachsene“ kopieren, weil sie genau diese Werte im eigenen
Lebensumfeld immer seltener finden. Ein bisschen laut artikulierte
Unzufriedenheit und Mut zu Experimenten könnten langfristig gesünder
sein als diese Vernunft-Zufriedenheit.“
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011