Rupprecht/Feist: Wir brauchen nicht mehr Master, sondern wieder mehr Meister

Nach einer gemeinsamen Prognose des Bundesinstituts
für Berufsbil-dung (BIBB) und des Instituts für Arbeits- und
Berufsforschung (IAB), die am Freitag veröffentlicht wurde, werden
der Wirtschaft künftig vor allem betrieblich ausgebildete Fachkräfte
fehlen. Hierzu erklären der bildungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert Rupprecht, und der
zuständige Berichterstatter Thomas Feist:

Albert Rupprecht: „Ein Vorteil des deutschen Berufsbildungssystems
ist die klare Ausrichtung am Arbeitsmarkt. Deshalb haben wir auch die
geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Die Hochschulausbildung
geht hingegen nicht selten am Markt vorbei. Der aktuelle Ansturm auf
die Hochschulen hat viele Verlierer: junge Menschen, die frustriert
ihr Studium abbrechen, und Uni-Absolventen, die das mühsam Gelernte
später nie anwenden können. Rechtzeitig Alternativen zum Studium
aufzuzeigen, gehört zu den bildungspolitisch größten
Herausforderungen der nächsten Jahre.“

Thomas Feist: „Nie waren die Perspektiven für beruflich
Qualifizierte bes-ser als heute. Während demnächst auf jeden
ausscheidenden Akademiker rund 1,5 Hochschulabsolventen kommen, ist
das Verhältnis bei den beruflich Qualifizierten nahezu umgekehrt.
Daher hat besonders, wer noch einen Meister oder Techniker auf seinen
Hochschulabschluss draufsetzt, beste Berufschancen. Schon heute
arbeiten europaweit 21 Prozent der Akademiker in Berufen, für die gar
kein Studium nötig wäre. Wer da über eine betriebliche Ausbildung
verfügt, ist klar im Vorteil.“

Hintergrund:

Nach einer BIBB/IAB-Studie vom Freitag werden bis 2030 rund 3,1
Millionen Akademiker aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Dem wird ein
Neuangebot von rund 4,7 Millionen Hochschulabsolventen
gegenüberstehen. Gleichzeitig scheiden rund 10,5 Millionen beruflich
Ausgebildete aus dem Berufsleben aus. Gleichzeitig rückten aber nur
7,5 Millionen jüngere Menschen mit Berufsbildung nach. Besonders bei
Meistern und Technikern ist mit größeren Engpässen zu rechnen.

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