Schiedsspruch gefährdet häusliche Pflege

Nach dreijährigen Verhandlungen zur Vergütung der
Häuslichen Krankenpflege in Mecklenburg-Vorpommern erging nun der
Schiedsspruch. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der
ambulanten Pflegedienste mit der AOK Nordost, der IKK Nord und dem
BKK Landesverband Nordwest sollten dazu führen, eine
leistungsgerechte Vergütung für die 430 ambulanten Pflegedienste mit
rund 6.500 Mitarbeitern im Land zu vereinbaren.

Erstes Ziel war es, ausreichend Zeit für die Erbringung der
häuslichen Krankenpflege für die Pflegekräfte und Patienten zu
sichern und damit auch langfristig den Pflegediensten die Bindung der
Fachkräfte in MV zu ermöglichen und deren Abwanderung zu verhindern.
Dies wurde jedoch nicht erreicht.

Enttäuscht reagiert der Bundesverband privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa) in Mecklenburg-Vorpommern auf den Schiedsspruch.

„Damit steht die notwendige Versorgung der Versicherten dieser
Kassen auf dem Spiel“, sagt der Landesbeauftragte des bpa in
Mecklenburg-Vorpommern, Sven Wolfgram.

Der bpa widerspricht der Behauptung der Krankenkassen, dass es nun
eine leistungsgerechte Vergütung für Pflegeanbieter gebe. „Wir müssen
den Schiedsspruch noch abschließend prüfen. Wir gehen derzeit von
einer Absenkung der Preise von rund acht Prozent aus. Damit wird die
gute Arbeit der Pflegedienste nicht angemessen honoriert. Mit diesem
Vorgehen gefährden die Krankenkassen die Versorgung der häuslichen
Pflege und riskieren das weitere Abwandern qualifizierter
Pflegefachkräfte“, so Sven Wolfgram weiter.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über
300 in Mecklenburg-Vorpommern, die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. In MV versorgen rund 6500
Mitarbeiter in 430 ambulanten Pflegediensten ca. 20.000 Patienten.
Mehr als die Hälfte dieser Dienste werden dabei vom Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) vertreten. Die Mitglieder
des bpa tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und
ca. 16.500 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa
17 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen steht Ihnen Sven Wolfgram unter der Telefonnummer
0385/ 3 99 27 90 zur Verfügung.