Die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des
UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), hat alle Schulen in
Nordrhein-Westfalen und Berlin dazu eingeladen, die Themen Flucht,
Fluchtursachen und -schicksale im Unterricht zu besprechen. Im
Mittelpunkt der Aktion, die gemeinsam mit dem Ministerium für Schule
und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend und Familie in Berlin ins Leben gerufen wurde,
steht der Weltflüchtlingstag am 20. Juni. In den letzten Jahren sind
bereits viele engagierte Schulen bei der Integration von
Flüchtlingskindern in den deutschen Schulunterricht aktiv geworden.
Mit dem gemeinsamen Anstoß wird der Blick auch auf die 65,6
Millionen Flüchtlinge weltweit gerichtet, von denen die Hälfte Kinder
sind. Hinter den anonymen Zahlen verbergen sich die persönlichen
Schicksale zahlloser Menschen, die von Krieg und Vertreibung ins
Elend gestürzt wurden. Zum Beispiel von Schulkindern wie dem
14-jährigem Irahoze, der vor der Gewalt in Burundi ins
Flüchtlingslager Nduta nach Tansania floh. Der Schulunterricht in
diesem Camp findet im Freien und nur unter dem Schutz von Bäumen
statt. Für ein Schulgebäude fehlt das Geld. Trotzdem freut sich
Irahoze auf den Matheunterricht – auch ohne Frühstück, Bücher und
eine stabile Schule. „Bildung gibt Kindern wie Irahoze Perspektiven,
Stabilität und einen sicheren Ort, wo sie vor Kinderarbeit,
Ausbeutung und sexuellem Missbrauch geschützt sind. Auch darauf
wollen wir mit unserer Schulkampagne hinweisen“, sagt Peter
Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Sandra Scheeres, Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und
Familie, ergänzt: „Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung. Ohne Bildung
gelingt die sprachliche Integration nicht, ohne Bildung haben
Jugendliche keine Perspektiven auf eine Ausbildung. Berlin hat von
Anfang an die Kinder und Jugendlichen aus geflüchteten Familien in
seinen Schulen aufgenommen. Teilweise lernen bis zu 12.000
Schülerinnen und Schüler in unseren Willkommensklassen die deutsche
Sprache, bevor sie in die Regelklassen wechseln. Dort treffen sie auf
Schülerinnen und Schüler, die über Flüchtlingsursachen und
-auswirkungen nur bedingt Bescheid wissen. Vor diesem Hintergrund
sind die neuen Materialien der UNO-Flüchtlingshilfe eine gute
didaktische Ergänzung für Unterrichtsinhalte, die das Verständnis für
Migrationsfragen fördern.“
Auf der Seite www.uno-fluechtlingshilfe.de/schulen werden viele
Materialien mit didaktischen Impulsen, Arbeitsblättern und
Kopiervorlagen zum Download angeboten. Dort finden sich
Hintergrundinformationen für den Unterricht zu den Themen Flucht und
Asyl, Grundbedürfnisse und kulturelle Vielfalt sowie Zahlen und
Statistiken. Zusätzlich werden Anregungen gegeben, wie Schülerinnen
und Schüler die Arbeit des UNHCR mit tollen Aktionen, wie
Spendenläufe, Podiumsdiskussionen oder Kuchenverkäufen bei
Schulfesten, unterstützen können.
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228-90 90 86-41
kappe@uno-fluechtlingshilfe.de
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