Senioren werden zu den Schuldigen für gestiegene
Unfallzahlen gemacht. Klar ist, dass die körperliche und geistige
Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter abnimmt. Klar ist auch, dass
es aufgrund der demografischen Entwicklung in einigen Jahren noch
mehr Senioren im Straßenverkehr geben wird als heute.
Trotzdem hat das Alter nichts mit der Fahrtüchtigkeit zu tun. Es
gibt den 70-Jährigen, der schlecht sieht, schlecht hört und mit
zittrigen Händen hinter dem Steuer sitzt. Es gibt aber auch die
85-Jährige, die sich bester Gesundheit erfreut und schneller bremst
als mancher 40-Jähriger. Und es gibt 40-Jährige, die sich trotz
Epilepsie-Erkrankung ins Auto setzen und eine Gefahr darstellen,
sowohl für andere als auch für sich selbst.
Wer spürt, dass seine Fahrtüchtigkeit eingeschränkt ist, darf sich
nicht selbst überschätzen, sondern muss sich untersuchen lassen. Und
auch, wer sich gesund fühlt und ein Auto fährt, soll sich regelmäßig
untersuchen lassen – egal, wie alt er ist. Hier hilft das EU-Gesetz:
Ab 2013 sollen Führerscheine EU-weit jeweils nur noch zehn Jahre
gültig sein; in Deutschland 15 Jahre. Ein guter Anlass, die
Verlängerung mit einem gesetzlich verpflichtenden Gang zum Arzt zu
verbinden.
Für Lkw- und Busfahrer ist das seit Langem so: Sie müssen ihren
Führerschein alle fünf Jahre verlängern und zum Arzt gehen.
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