stern-RTL-Wahltrend Union stürzt nach NRW-Wahldebakel auf 31 Prozent – Mehrheit der Deutschen hält Röttgen-Rauswurf für richtig – Merkel beliebter als Kraft

Nach der verheerenden Wahlniederlage der CDU in
Nordrhein-Westfalen bricht die Union auch bundesweit in der
Wählersympathie ein. Im „stern“-RTL-Wahltrend fällt sie auf 31
Prozent – minus 4 Punkte im Vergleich zur Vorwoche. Es ist ihr
schlechtester Wert seit Ende Oktober 2011. Im Februar hatte sie sogar
bei 38 Prozent gelegen. Die FDP erholt sich weiter: Sie klettert um
einen Punkt auf 6 Prozent, ihren besten Wert seit Mitte März 2011.

Das „schwarz-gelbe“ Lager liegt mit zusammen 37 Prozent nunmehr
wieder drei Punkte hinter dem „rot-grünen“ Lager (gemeinsam 40
Prozent).

Denn Rückenwind haben auch die Sozialdemokraten, die um einen
Punkt auf 27 Prozent steigen. Die Piratenpartei gewinnt ebenfalls
einen Punkt und erreicht zum vierten Mal ihren bisherigen Bestwert
von 13 Prozent. Die Piraten sind damit ebenso stark wie die Grünen,
für die unverändert 13 Prozent der Wähler stimmen wollen.

Die vom Führungsstreit gelähmte Linke kommt zum zweiten Mal in
Folge nur auf 6 Prozent. Es ist der schlechteste Wert seit Gründung
der Partei im Juni 2007. Selbst das im Sommer 2005 geschlossene
Bündnis von ostdeutscher PDS und die westdeutscher WASG hatte in der
Wählerstimmung nie so tief gelegen. Auf „sonstige Parteien“ entfallen
4 Prozent der Stimmen (+1).

Forsa-Chef Manfred Güllner führt die Einbußen der Union direkt auf
das schlechte Abschneiden der CDU in Nordrhein-Westfalen zurück. In
der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des „stern“ sagt er:
„Das Wahldesaster hat viele Unions-Anhänger irritiert. Niederlagen
bei Landtagswahlen führen oft zu solchen Sympathiedellen.“

Im Gegensatz zum Ansehen der Union seien die Werte für Kanzlerin
Angela Merkel jedoch stabil geblieben. Güllner: „Die Bürger sind nach
wie vor zufrieden mit ihr und sehnen sich nicht nach einer
Alternative.“ Auch in einem denkbaren Duell mit der
nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)
hätte Merkel die größeren Chancen. Aktuell würden 48 Prozent der
Bürger für Merkel und 29 Prozent für Kraft stimmen. Nach Ansicht des
Forsa-Chefs würde die SPD daher mit ihr kaum besser fahren als mit
den potenziellen Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück oder Frank-Walter
Steinmeier.

Der FDP dagegen könnte ein möglicher Parteichef Christian Lindner
neuen Schub bringen: 58 Prozent der Bürger erklärten in einer
„stern“-Umfrage, der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende wäre
ein besserer Chef als Philipp Rösler. Bei den FDP-Anhängern sehen das
sogar 73 Prozent so.

Dass die Kanzlerin Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) entlassen
hat, hält nach einer weiteren „stern“-Umfrage die Mehrheit der
Deutschen (51 Prozent) für richtig. Bei den Unions-Wählern stützen
sogar 72 Prozent die Entscheidung von Merkel. 43 Prozent – vor allen
viele Wähler von SPD und Linkspartei – halten den Rauswurf von
Röttgen für falsch.

Datenbasis Partei- und Kanzlerpräferenz: 2002 repräsentativ
ausgesuchte Bundesbürger vom 14. bis 18. Mai 2012, statistische
Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis Lindner: 1002
Befragte am 15. und 16. Mai. Datenbasis Röttgen: 1003 Befragte am 18.
Mai. Fehlertoleranz jeweils +/- 3 Prozentpunkte. Institut: Forsa,
Berlin; Auftraggeber: „stern“ und RTL, Quelle: stern-RTL-Wahltrend.

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