Der Satz: „Erst das Land, dann die Partei“ steht
bei Politikern hoch im Kurs. Aber handeln sie auch danach? Nach einer
Umfrage für das Hamburger Magazin stern sagt fast die Hälfte der
Deutschen (47 Prozent), dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) diesem
Anspruch gerecht werde. 28 Prozent meinen, sie denke bei ihren
politischen Entscheidungen zuerst an ihre Partei, nur 16 Prozent sind
der Ansicht, sie denke zuerst an sich.
Deutlich egoistischer schätzen die Bürger die beiden anderen
Spitzen der Koalition ein: CSU-Chef Horst Seehofer sowie
Wirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler. Nur 23 Prozent
sagen, Seehofer habe zuerst das Interesse des Landes im Blick. Weit
mehr (39 Prozent) meinen, er agiere zuerst im Interesse seiner
Partei. 26 Prozent glauben, er denke zuerst an sich.
Noch negativer ist das Bild der Deutschen von Rösler: Nur 10
Prozent glauben, ihm gehe es in erster Linie um das Wohl des Landes.
38 Prozent sagen, er denke bei seinen Entscheidungen zuerst an seine
Partei. 35 Prozent erklärten, im Vordergrund stünden bei ihm
persönliche Interessen.
Schlecht ist auch das Zeugnis, das die Bürger kurz vor der
Sommerpause der schwarz-gelben Koalition ausstellen. Fast zwei
Drittel (63 Prozent) geben ihr die Note „weniger gut“ (46 Prozent)
oder „schlecht“ (17 Prozent). 71 Prozent wünschen sich, dass nach der
Bundestagswahl 2013 eine andere Koalition die Regierung bildet.
Danach sehnen sich sogar 57 Prozent der Unions-Anhänger.
Datenbasis: 1001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 6. und
7. Juni 2012, statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Institut: Forsa. Auftraggeber: stern. Die Vorabmeldung ist nur mit
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