Stuttgarter Zeitung: Kinder brauchen beide Eltern / Kommentar zum neuen Sorgerecht

Die Mütter haben – historisch gewachsen – eine
ungleich stärkere Position bei der Pflege und Erziehung der Kinder
als die Väter. Die müssen zwar zahlen, bleiben aber oft, wenn die
Mutter es will, ausgeschlossen vom Leben mit ihren Kindern.

In Zeiten, in denen immer mehr Kinder nicht ehelich zur Welt
kommen, hat diese Gesetzeslage vieltausendfach zu Frustration,
Willkür und jahrelangen Sorgerechtsstreitigkeiten geführt. Das neue
Sorgerecht möchte solches Elend künftig verhindern. Es stellt das
Wohl des Kindes in den Mittelpunkt und fordert damit Väter und Mütter
auf, sich im Interesse ihrer Kinder zusammenzuraufen und sich
gemeinsam um ihre Kinder zu kümmern. Das ist ein richtiger und
überfälliger Schritt. Wenn Eltern sich auf Augenhöhe begegnen,
entfällt Erpressungspotenzial. Es verpflichtet freilich auch beide
gleichermaßen, Verantwortung zu übernehmen.

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