Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) hat recht,
wenn sie den Etikettenschwindel bei der Lasagne als
„Verbrauchertäuschung“ und „Sauerei“ bezeichnet. Wenn das aber ihr
einziger Beitrag zur Aufklärung ist, wäre das zu wenig.
Am 8. Februar hat Großbritannien im EU-Schnellwarnsystem den
Verdacht mit rumänischem Pferdefleisch in französischer Lasagne
gemeldet. Erst sechs Tage später wird in deutschen Supermärkten das
Nudelgericht mit Gaul entdeckt. Die Ämter wollen nun klären, ob eine
Pferdearznei darin enthalten ist. Allein, die Regale mit der
verdächtigen Ware sind leer geräumt.
Arbeitet unsere den Ländern obliegende Lebensmittelüberwachung zu
langsam? Ist eine nationale Kontrollbehörde wie bei den Briten
schlagkräftiger? Einige Politiker fordern nun, man solle die
Rückverfolgbarkeit von Zutaten in Fertiggerichten gesetzlich
vorschreiben, und sie fordern für die Behörden die Kompetenz, die
Öffentlichkeit besser über Produkte informieren zu dürfen. Das ist
richtig. Aber die Frage bleibt, ob angesichts eines globalen
Nahrungsmittelmarktes nicht eine bundesweite Kontrollbehörde besser
wäre.
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