Zur Vorlage des Personalstruktur- und
Managementberichts 2017 (Berichtsjahr 2016) erklärt Thomas Rother,
Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für den öffentlichen Dienst:
„Die Schwerpunktsetzung des Personalstruktur- und
Managementberichts 2017 wurde mit den Themen: Gleichstellung,
Diversity, Inklusion und dem betrieblichen Gesundheitsmanagement
richtig gewählt. Der Bericht zeigt auf, dass das betriebliche
Gesundheitsmanagement in den kommenden Jahren optimiert werden muss.
Der Krankenstand der Landesverwaltung beträgt laut vorliegendem
Bericht 6,8% – ein hoher Wert. Um hier Vergleichbarkeit mit dem
bundesweiten Krankenstand laut Auswertung der gesetzlichen
Krankenversicherungen herzustellen, muss der Wert für mehr als 3 Tage
herangezogen werden. Dabei liegt der Krankenstand in der
Landesverwaltung bei 5,3%. Der Durchschnitt in Deutschland beträgt
einen Prozentpunkt weniger und liegt bei 4,3%. Es besteht also
sichtbar Handlungsbedarf
Beim Thema Gleichstellung wird deutlich, dass die Unterschiede in
den Beschäftigungsverhältnissen von Männern und Frauen immer noch
immens sind. Über die Hälfte der Frauen in der Landesverwaltung sind
heute teilzeitbeschäftigt, während rund 85% der Männer in
Vollzeit-Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Es muss dafür gesorgt
werden, dass Frauen die Rückkehr in ein Vollzeitarbeitsverhältnis
erleichtert wird.
Auch der im Berichtsjahr steigende Anteil der befristeten
Beschäftigungsverhältnisse ist insbesondere in der mittelbaren
Landesverwaltung mit mittlerweile fast 60% deutlich zu hoch. Dies
widerspricht unserer Auffassung von guter Arbeit.
Es müssen wieder mehr unbefristete Beschäftigungsverhältnisse
geschaffen werden. Das bietet nicht nur den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern eine sichere Perspektive, sondern erhöht auch die
Attraktivität des Landes als Arbeitgeber.
Die Zahl des lebensjüngeren Landespersonals ist gegenüber der Zahl
des lebensälteren Landespersonals im Berichtsjahr gestiegen. Das ist
dringend notwendig, denn in den nächsten 10 Jahren gehen über ein
Viertel aller Landesbeschäftigten in den Ruhestand. Allerdings sieht
die Planung im Bereich der Ausbildung keine höhere, sondern eine
stagnierende Aktivität bei der Einstellung von Nachwuchskräften vor.
Hinsichtlich der Tatsache, dass im vergangenen Jahr im Land über
6.200 registrierte Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsplatz
geblieben sind und das Landespersonal in der Altersstruktur in den
kommenden Jahren vor einem Umbruch steht, muss hier mehr getan
werden: das heißt auch mehr Ausbildungen in der Landesverwaltung –
auch mit Angeboten für leistungsschwächere Bewerber. Denn: eine gute
Ausbildungssituation wirkt nicht nur gegen den Fachkräftemangel,
sondern sorgt auch für eine gleichmäßige demographische Struktur und
eine starke Landesverwaltung die für ihre Bürgerinnen und Bürger da
ist. Ein Thema, das im Bericht nur in einem Nebensatz behandelt wird,
ist die Aufnahme von lebensälterem Personal in
Beschäftigungsverhältnisse der Landesverwaltung. Gerade in Hinblick
auf den erwähnten Fachkräftemangel und die Konkurrenzsituation
zwischen den Arbeitgebern im Land ist dies eine Möglichkeit, die
genutzt werden sollte.
Leider fehlt im Bericht eine eingehende strukturelle
Bedarfsanalyse sowie Managementkonzepte, die sich daraus ergeben: Wie
entwickelt sich der öffentliche Dienst insgesamt weiter? Welche
strukturellen Veränderungen stehen bevor? Welche Maßnahmen müssen
heute ergriffen werden, um morgen erfolgreich zu sein? Diese Fragen
müssen von der Landesregierung rasch beantwortet werden. Den
Ankündigungen müssen Taten folgen.“
Pressekontakt:
Pressesprecher: Heimo Zwischenberger (h.zwischenberger@spd.ltsh.de)
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