tz München: Riesen-Rotoren in der Stadt

Ein Windrad als Wahrzeichen

Das müssen schon Kinder lernen: Alles wollen und
haben, geht nicht. Wer nach der Katastrophe von Fukushima (deren
wahres Ausmaß noch immer nicht komplett absehbar ist) den Ausstieg
aus der Atomkraft will, der muss sich umstellen. Weil die Deutschen
das wollen, müssen wir künftig unser Leben ändern: Strom sparen,
wahrscheinlich etwas mehr Geld für Energie ausgeben – und unseren
Geschmack ändern. Wer Windräder als Beleidigung für die Augen
betrachtet, wer die „Verspargelung“ der Landschaft beklagt, wer gegen
die Windräder kämpft, kann die Energiewende samt Atomausstieg und
Klimaschutz nicht schaffen. Darum müssen die Riesen-Rotoren bald zu
unserer Landschaft gehören wie Autobahnen, Hochhäuser und sogar
Atomkraftwerke. Die hat auch nicht die Natur gebaut. Wenn Windräder
keine Wohnsiedlungen bedrohen, spricht nichts gegen sie. Und wenn der
Strom wie in Freimann für nicht mehr als 1000 Haushalte reicht, dann
sind sie eben mehr als nur ein Kraftwerk – nämlich ein Wahrzeichen
für die Öko-Hauptstadt München.

David Costanzo

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