Ein Mangel an Geld ist dieses Mal offensichtlich
nicht das Problem: 146000 Euro lässt sich unser Staat die Förderung
eines jeden Kindes bis zu seiner Volljährigkeit kosten – ein Sechstel
mehr als der Durchschnitt der Industrienationen. Und trotzdem: Bei
den Geburtenraten liegen die Bundesbürger auf dem viertletzten Platz.
Wer bekommt auch großartig Lust auf Kinder, nur weil sie ihn bei der
Steuererklärung besser stellen? Die Sorgen zaudernder Mütter und
Väter liegen viel tiefer: Ob das Familieneinkommen auch dann noch
reicht, wenn einer für die Erziehung ausfällt. Ob sich wegen der
unterschiedlichen Bezahlung das Weiterarbeiten von Frauen wirklich
noch lohnt. Ob die Betreuung des Nachwuchses zu
arbeitnehmerfreundlichen Zeiten auch jenseits der Großeltern möglich
sein wird. Ob sich die von den Firmen geforderte Mobilität beim Job
wirklich mit dem Wohl des Kindes verträgt. Staatliches Geld alleine
löst keine Probleme, es muss eben auch zielgerichtet eingesetzt sein:
in konkrete Maßnahmen, Krippen, Horte und die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Dann quietscht es auch wieder mehr in den
Betten…
Walther Schneeweiß
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