Mit Beginn des neunten Kriegsjahres herrscht
weiterhin unvorstellbare Not in Syrien, der Bedarf bleibt auf
erschreckend hohem Niveau: Insgesamt 11,7 Millionen Menschen brauchen
Schutz, Unterkünfte, ärztliche Versorgung und andere humanitäre
Hilfe. Mehr als sechs Millionen sind Vertriebene innerhalb des
Landes, und 5,6 Millionen Syrer leben als Flüchtlinge in den
Nachbarstaaten.
Anlässlich der zurzeit in Brüssel stattfindenden Geberkonferenz
für Syrien appelliert daher die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale
Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), an
die internationale Gemeinschaft, Vertriebene und Geflüchtete aus dem
Bürgerkriegsland sowie die aufnehmenden Gastgemeinden verstärkt zu
unterstützen.
„Acht Jahre Gewalt und Zerstörung haben praktisch jeden zweiten
Syrer zur Flucht gezwungen. Die Menschen verarmen zusehends, weil sie
keine Möglichkeit mehr haben, ihren Lebensunterhalt selbst zu
bestreiten. 83 Prozent der Syrer leben mittlerweile unter der
Armutsgrenze. Vor allem die Kinder sind von der Misere betroffen:
Mehr als zwei Millionen Mädchen und Jungen können derzeit nicht zur
Schule gehen. Ohne schnelle und substanzielle Hilfe droht eine ganze
Generation verloren zu gehen“, betont Peter Ruhenstroth-Bauer,
Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Der Krieg geht weiter
Während die Regierungsarmee große Teile des Landes inzwischen
zurückerobert hat, geht in anderen Regionen die Gewalt weiter. Im
Nordosten von Syrien wurden im Verlauf der Kämpfe gegen den
Islamischen Staat viele Zivilisten von der Versorgung abgeschlossen.
Unter schwierigen Bedingungen haben seit letztem Dezember 50.000
Menschen im Flüchtlingslager Al Hol, ebenfalls im Nordosten gelegen,
Schutz und Unterkunft gefunden. Äußerst prekär ist auch die Lage im
Camp Rukban im Südosten Syriens, wo mehr als 40.000 Menschen leben.
Das Lager liegt im Niemandsland. Es gibt kaum Infrastruktur und
medizinische Versorgung. Der Gesundheitszustand der Einwohner ist
katastrophal.
In diesem Februar fand in Rukban eine der größten Hilfsmissionen
für die notleidende syrische Bevölkerung statt. Der UNHCR kooperierte
mit anderen UN-Organisationen und dem Syrischen Roten Halbmond. Mehr
als 300 Helfer waren dabei, als über 100 Laster mit Hilfsgütern in
die Region aufbrachen. Die Pakete enthielten Lebensmittel,
Medikamente, medizinisches Gerät, Winterkleidung und Hygiene-Sets für
Frauen und Mädchen.
Mehr zur aktuellen Situation in Syrien unter folgendem Link:
www.uno-fluechtlingshilfe.de/nothilfe/syrien/
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228-90 90 86-41
kappe@uno-fluechtlingshilfe.de
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