Immer mehr Familienbetriebe beschäftigen immer mehr
Rentner. Das ist eine gute Nachricht. Altes Eisen, wertvolles Eisen.
Familienbetriebe sind meist gute Betriebe. Die soziale
Marktwirtschaft lebt von ihnen. Sie sind mit ihrer Balance zwischen
Risiko und persönlicher Verantwortung der Gegenentwurf zur
(Casino-) kapitalistischen Industrie. Eigentümer-Unternehmer
denken nicht an morgen, sondern an übermorgen. Darum gehen die
allermeisten verantwortungsvoll und vorausschauend mit ihrem Personal
um.
Eine starre Altersgrenze passt nicht mehr in eine Zeit, in der
immer mehr Menschen ihrem eigenen Lebensentwurf folgen möchten und zu
einer alternden Gesellschaft mit weniger Kindern, in der es Firmen
immer schwerer fällt, den richtigen Nachwuchs zu finden. Die These,
die Alten müssten in Rente, um Jungen Platz zu machen, ist überholt.
Besser als eine unflexible Altersgrenze wäre deshalb folgende
Regelung: Wer früher gehen möchte, bekommt weniger Rente und wer
länger arbeiten möchte, bekommt seine volle Rente später. Ein
Parfümerie-Besitzer erzählt, eine siebzigjährige Frau lasse sich eben
lieber von einer siebzigjährigen Verkäuferin beraten. Ein kluger
Mann.
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