WAZ: Aufklären statt weggucken. Kommentar von Silke Hoock

Salafisten feiern in Dortmund. Das ist nicht
verboten. Die Salafisten sind es ja auch nicht. Dass sie ein Fest
zugunsten Afrikas feiern, glaubt ihnen allerdings niemand. Das wäre
ja was ganz Neues, wenn es bei den Ultra-Konservativen um die gute
Sache ginge und nicht etwa um Gewalt. Die Salafisten sind da ganz
offen: Sie schätzen Gewalt als legitimes Mittel, um einen
islamistischen Staat zu errichten. Es ist richtig, dass die Polizei
ein wachsames Auge auf das Fest in Dortmund hat. Salafisten sind
nicht zu unterschätzen. In den vergangenen drei Jahren hat sich ihre
Anhängerschaft in NRW verdreifacht. Daher sind Eltern und Schulen gut
beraten, über islamistischen Extremismus aufzuklären. Für manche, die
bereits radikalisiert sind, kommt solche Aufklärung zu spät. Für die
meisten nicht. Salafismus findet hier und heute statt. Er darf nicht
länger aus der Ferne betrachtet werden.

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