WAZ: Besser legal als schwarz putzen – Kommentar von Matthias Korfmann zu Minijobs

Sie schrubben Fußböden, gießen drinnen und draußen
die Blumen, erledigen für Senioren die Einkäufe und passen in den
Ferien auf die Wohnung auf: Haushaltshilfen. Ihre Arbeit geht auf die
Knochen, nicht immer sind die Arbeitgeber verständnisvoll, keine
Gewerkschaft mischt sich ein, wenn es mal hart auf hart kommt.
Manchmal gehören die Damen in den Haushalten – meist sind es ja
Frauen – sozusagen mit zur Familie. Sie werden zu Geburtstagen
eingeladen (und am Schluss zum Spülen). Nur eines bekommen sie nur
sehr selten: einen richtigen, regulär bezahlten Job mit
Unfallversicherung.

Im Grunde ist es gut, dass der Staat fast nie in Privathaushalte
reinschnüffelt. Alles andere wäre auch ein Alptraum. Aber die
Schwarzarbeit in Hunderttausenden Haushalten in NRW bleibt ein
Skandal. Immerhin scheinen immer mehr private Arbeitgeber ihre
Fürsorgepflicht zu erkennen und immer mehr Haushaltshilfen an
offizieller Tätigkeit interessiert zu sein. 80.000 reguläre Jobs von
Minijobbern in Privathaushalten sind ein guter Anfang, mehr nicht.
Das Thema gehört in die Öffentlichkeit. Auch Gewerkschaften sind hier
gefordert, obwohl sich die stillen, fleißigen Dienstleister wohl nie
organisieren werden.

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