WAZ: Betreuung, mehr nicht. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Natürlich ist der offene Ganztag an Grundschulen ein
Erfolgsmodell. Innerhalb weniger Jahre ist er zum festen Bestandteil
bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geworden. Viel mehr aber
auch nicht. Denn das offene Konzept aus Mittagessen,
Hausaufgabenbetreuung, freiem Spielen und Arbeitsgemeinschaften hält
zwar Eltern den Rücken frei. Doch Kindern aus schwachen,
bildungsfernen Schichten würde echte individuelle Förderung am
Nachmittag mehr helfen. Lehrer sind zum Beispiel gar nicht mehr
anwesend am Nachmittag. Immerhin: Die meisten Kinder gehen gerne hin
– vielleicht wegen der relativen Freiheit auf dem Schulgelände. Doch
so lange es um Betreuung statt Unterricht geht, sind engstirnige
Anwesenheitspflichten eher ärgerlich.

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