WAZ: Bewährte Zeiten. Kommentar von Theo Schumacher

Heiß – heißer – Ladenöffnungsgesetz. Man kann der
rot-grünen Koalition in Nordrhein-Westfalen wirklich nicht vorwerfen,
dass sie emotionsgeladenen Themen auszuweichen versucht. Ob sie sich
dabei immer klug anstellt, steht auf einem anderen Blatt. Nach dem
von viel öffentlichem Getöse begleiteten Vorstoß für ein totales
Rauchverbot wollen sich SPD und Grüne nun daran machen, dem Handel
und seinen Kunden neue Zeiten für den Einkauf vorzuschreiben. Ein
riskantes Spiel. Noch ist nichts entschieden. Doch anders als beim
geltenden Nichtraucherschutz, der mit all seinen Schlupflöchern
diesen Namen kaum verdient, gibt es bei den Geschäftszeiten im
Einzelhandel kaum Korrekturbedarf. Denn wo ist das Problem? Am Ende
entscheiden die Käufer, ob der Supermarkt in ihrer Nähe bis 20 oder
22 Uhr geöffnet hat. Oder, in großen Städten, noch länger. Es ist
eine Abstimmung mit dem Einkaufswagen. Über Details kann man reden,
über Bevormundung nicht. Nichts dagegen, wenn Wildwuchs beim
Sonntagsverkauf, der die unverzichtbare Sonntagsruhe stört, beendet
wird. Doch im Großen und Ganzen sollte das Gesetz bleiben, wie es
ist. Es hat sich bewährt.

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