Nettokreditaufnahme – schon das Wort elektrisiert
nur mäßig. Dabei müssten bei dem Thema die Alarmglocken schrillen:
Wer Jahr für Jahr mit seinem Geld nicht auskommt und Ausgaben
regelmäßig durch neue Schulden deckt, der lebt schlichtweg über seine
Verhältnisse und ist am Ende pleite. Das gilt für Privatpersonen,
Unternehmen, ja selbst für ganze Länder, wie wir spätestens seit der
Euro-Krise wissen. Die Schuldenbremse in Bund und Ländern soll
helfen, diesen Mechanismus zu stoppen. Dass sich NRW vom Ziel, ab
2019 keine Neukredite mehr aufzunehmen, wieder entfernt, ist daher
Anlass zur Sorge.
Weitaus brisanter noch sind die wachsenden Schuldenberge in den
Städten. Sie werden mehr und mehr zum Hemmschuh der wirtschaftlichen
Entwicklung. Das kommunale Defizit der 400 NRW-Gemeinden wuchs seit
2004 um über 50 Prozent. Auch dafür muss das Land am Ende
geradestehen. Und mit ihm seine Bürger.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de