Bei ihrer Warnung vor Mineralölrückständen in
Adventskalendern hat Stiftung Warentest offenbar überdramatisiert.
Während Warentest von „besonders kritischen Mineralölbestandteilen“
in den Schokoladen-Stückchen von neun Kalendern spricht, schätzt das
Bundesamt für Risikobewertung (BfR) selbst bei dem am stärksten
betroffenen Kalender die Belastung als „nur sehr gering“ ein. „Dafür
müsste man nicht Alarm schlagen“, sagte BfR-Sprecherin Miriam Ewald
gegenüber der WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Zudem bestätigt
das Bundesamt, dass es für die Mineralölrückstände in Lebensmitteln
noch keine anerkannte Messmethode gibt. Eine Sprecherin von Warentest
erklärte: „Wir stehen weiterhin zu den Testergebnissen. Wir arbeiten
mit einem Labor, das da ganz vorne liegt.“
Kalender-Hersteller hatten den Test massiv kritisiert, vor allem
deshalb, weil Stiftung Warentest als Quelle der Mineralölrückstände
recycelte Kartons und mineralölhaltige Farben auf dem Kalender
angegeben hatte. Sowohl der Schweizer Hersteller Lindt als auch Aldi
Süd, Feodora und Hachez halten dem entgegen, dass sie für ihre
Kalender beides nicht verarbeiten. Auch Torsten Teufert,
Geschäftsführer der norddeutschen Firma Arko, die ihren Kalender
sofort aus dem Sortiment genommen hat, betonte, man benutze keine
recycelten Kartons. Man habe nun selbst ein unabhängiges
Lebensmittel-Institut mit einer Analyse beauftragt.
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