Eigentlich ist Heinz Buschkowsky ein
Vorzeige-Sozialdemokrat. Denn er bringt das mit, was SPD-Chef Gabriel
von seinen Genossen fordert: Dort sein, „wo es stinkt“, Schluss
machen mit dem Sitzungssozialismus, sich stattdessen dort bewegen, wo
das „wahre Leben“ ist. Denn das sei immer der Garant für den Erfolg
der SPD gewesen. Jetzt kritisiert Buschkowsky die doppelte
Staatsangehörigkeit, die Kriminalität und Sozialbetrug befördere.
Damit spuckt er dem SPD-Chef kräftig in die Suppe, der erst kürzlich
angekündigt hatte, den Ausbau der doppelten Staatsangehörigkeit zu
einem Schwerpunkt im Bundestagswahlkampf zu machen. Gabriel steckt in
einer Klemme. Von der Sachlage her müsste er in den Chor der harten
Kritiker aus seiner eigenen Partei einstimmen und Buschkowsky in die
Schranken weisen. Gleichzeitig weiß er, dass viele SPD-Wähler den
Thesen zur Sozialpolitik von Buschkowsky und auch von Sarrazin
durchaus etwas abgewinnen können. Und da wundert es nicht, dass von
Gabriel auf die Frage, ob Buschkowsky nicht ins Schattenkabinett von
Steinbrück gehöre, ein klares Nein nicht zu vernehmen ist.
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