Der Medienrummel war riesig, und das überrascht
nicht: Im Duisburger Gericht galt es gestern, Zeuge des ersten
Richterspruchs zur Loveparade-Tragödie zu sein. Ob es einen
Strafprozess geben wird, ist immer noch unbeantwortet, da kommt einem
Zivilverfahren überdimensionale Aufmerksamkeit zu. Das Ergebnis
verwundert nicht. Selbst wenn man dem Feuerwehrmann glaubt, dass der
Einsatz ihn traumatisiert habe: Es ist das Risiko seines Berufes.
Klingt zynisch, das Recht aber ist eine Angelegenheit kühlen
Verstandes und nicht heißen Herzens. So muss es immer sein, auch wenn
es unserem Gerechtigkeitssinn zuweilen zuwider läuft. Das ist keine
Vorentscheidung für weitere Zivilprozesse, es klagen auch unmittelbar
Betroffene. Ihre Aussichten sind im Grundsatz besser, und es wäre
bitter, wenn sie neben erlittenem Leid noch eine Gerichtsniederlage
verdauen müssten. Aber ob sie mit ihren Forderungen durchkommen, ist
trotzdem offen. So groß das Verlangen danach ist, dass endlich jemand
zur Rechenschaft gezogen wird für diesen Wahnsinn: So leicht wird
dieser Wunsch nicht zu befriedigen sein.
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