Es sieht wüst aus in diesen Tagen. Aufgetürmte
Baumreste trocknen vor sich hin. Stämme versperren Parkeingänge, in
den Wäldern verheißt der Blick nach oben in die standhaft gebliebenen
Baumwipfel eine wachsende Gefahr. Kein Wunder, dass die Städte
verbieten, Wälder und ungesicherte Parkanlagen zu betreten. Viele
Bürger indes haben sich vom Schrecken der Sturmnacht erholt und
wollen tun, was sie gewohnt sind: Mit dem Hund Gassi gehen, eine
Runde joggen, mit der Familie grillen. Für Feuerwehr und
Forstbetriebe ist an Alltag noch nicht zu denken. Auch am Tag elf
nach dem Sturm arbeiten Mitarbeiter gefühlte 24 Stunden. Obendrein
müssen sie sich die Pöbeleien so mancher Bürger gefallen lassen –
weil die Motorsäge zu laut ist oder der Hund seine gewohnte
Gassirunde braucht. Der Sturm war ein Jahrhundertereignis. Dafür gab
es keinen Masterplan. Wer im Akkord für Sicherheit sorgt, braucht den
Rückhalt der Bevölkerung, deren Geduld und Vertrauen. Also: Wenn es
auch am Feiertag mal lauter wird und Wälder gesperrt bleiben, ist
tief durchatmen gefragt. Und ein großes Dankeschön an die vielen
professionellen und ehrenamtlichen Helfer.
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