Es ist eine Vergeudung von Arbeitskraft
sondergleichen. Und das Gegenteil einer durchdachten
Integrationspolitik: Obwohl viele Unternehmen in Deutschland nach
Fachkräften rufen, müssen sich Hunderttausende Hochqualifizierte
hierzulande als Billiglöhner unter Wert und Niveau verkaufen, weil
ihre im Ausland erworbenen Abschlüsse und Fähigkeiten nicht anerkannt
werden. Sie gelten oft als ungelernt, weil ihr Werdegang nicht in das
hiesige Ausbildungsprofil passt. Der Computertechnik-Professor aus
Indien auf dem Taxifahrersitz ist das Sinnbild dieser zynischen
Fehlentwicklung. Dass die Regierung hier endlich tätig wird, war
überfällig. „Brain Waste“, das Brachliegenlassen geistigen
Potenzials, kann sich ein Land nicht länger leisten, dessen
demografische Kurve beständig nach unten weist. Doch noch ist nicht
ausgemacht, ob das Gesetz eine durchschaubare und benutzerfreundliche
Regelung mit sich bringt. Genau die ist dringend notwendig: In
Deutschland reden hier 400 Stellen mit; Ministerien, Kammern,
Bezirksregierungen. Der föderale Behördendschungel ist ins Irrwitzige
gewuchert. Selbst Experten können die Rechtslage nicht mehr
überschauen.
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