Politiker, Vereins- und Ligabosse sowie Polizisten
haben sich auf Einladung von Innenminister Friedrich getroffen, um
über die Sicherheit in Fußballstadien zu beraten. Nicht eingeladen
waren die Fanvertreter. Ein fatales Signal – für die Fußballanhänger
und ihre Wahrnehmung. Anstatt mit ihnen gemeinsam darüber zu
diskutieren, wie man den vergleichsweise wenigen gewaltbereiten
Anhängern begegnet und wie man einigen unbelehrbaren Ultras
beibringt, dass auch ohne 2000 Grad heiße Pyrotechnik Stimmung in die
Arenen kommt, hat man sie ausgeschlossen. Sie sind abgestempelt
worden als Teil des Problems, nicht als Teil der Lösung. So verhärten
sich Fronten. Auch wenn der Liga-Betrieb zusehends
professionalisierter und kommerzialisierter wird, müssen die Macher
die Menschen mitnehmen, auf die sie angewiesen sind – die Fans. Sie
kaufen jedes Jahr ein neues Trikot ihres Vereins und geben immer mehr
Geld für Dauerkarten und schales Bier aus. Sie sind es auch, warum
Unternehmen teure Business-Logen mieten und gut verdienende Zuschauer
ihren sparsamen Applaus aus dem Ledersessel spenden. Sie liefern die
Folklore, die Atmosphäre, die Leidenschaft, die jedes Jahr mehr
Menschen in die Stadien zieht. Dafür haben sie es verdient, bei
Beschlüssen, die sie betreffen, zumindest angehört zu werden.
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