WAZ: Hüft-Operationen sind ein Segen – Kommentar von Petra Koruhn

Jeder Schritt tut weh, weil die Hüfte kaputt ist.
Muss eine neue her? Die Ärzte raten heute schnell zur Operation,
heißt es. Zu schnell? Keine Frage – Kliniken leben gut von den gut
bezahlten Hüft-OPs. Doch bevor jetzt jemand, der vor Schmerzen nicht
aus dem Sessel kommt, die geplante Operation abblasen will, weil er
Angst hat, Geschäftemachern auf den Leim gegangen zu sein – Vorsicht.
In der Diskussion geht unter, dass eine neue Hüfte im Normalfall doch
bedeutet, dass man seinen Alltag wieder bewältigen kann. Und zwar
ohne sich mit Schmerztabletten vollzustopfen. Bei aller Skepsis gerät
das Wichtigste in den Hintergrund: dass diese Operationen auch ein
Segen sind. Das heißt nicht, dass nicht alles getan werden muss, um
das eigene Gelenk zu erhalten. Die AOK will die Zahl der Operationen
begrenzen. Betroffene wollen eins: auf jeden Fall operiert werden,
wenn es sein muss. Aber keinesfalls dann, wenn es nicht sein muss. In
dieser Zwickmühle sollten wir auf Bewährtes zurückgreifen: Wenn wir
wissen, dass nicht jede OP angezeigt ist, sollten wir einen Experten
fragen, den Hausarzt. Er kennt uns – und viele Kliniken.

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