WAZ: Klarheit schaffen
– Kommentar von Kai Wiedermann

Das Sozialticket, das sagt schon der Name, ist eine
soziale Leistung. Soziale Leistungen im öffentlichen
Personennahverkehr gibt es viele: das Schüler-Ticket, das
Studenten-Ticket, das Bären-Ticket für Senioren. Nicht zu vergessen:
Jeder „normale“ Fahrschein, der aus dem Automat kommt, kostet dank
Steuergeld weniger als er kosten müsste, betriebswirtschaftlich
gesehen. Gegen Subventionen für den Nahverkehr ist nichts
einzuwenden. Er ist ein öffentliches Gut. Er hält eine Gesellschaft
in Bewegung, die immer mobiler, immer flexibler sein muss. Aber:
Subventionen müssen bezahlbar sein in Zeiten der Verschuldung.
Verbilligte Tickets für Hartz-IV-Empfänger oder Geringverdiener wären
ein Gewinn. Vor allem im Revier, in diesem Ballungsraum. Sie müssten
so gemacht sein, dass sie helfen, Stadtgrenzen zu überwinden. Ob das
geht und zu welchem Preis, ist leider nicht entschieden. Die einen
sagen so, die anderen so. Sie haben alle ihre Gründe dafür. Das ist
keine Grundlage für politische Entscheidungen, das ist Hokuspokus.
SPD, CDU und Grüne im VRR müssten Abhilfe schaffen, dann Farbe
bekennen. Auf dem Papier sind sie ja alle für das Sozialticket.

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