Mittelbayerische Zeitung: Verteidigungsminister des Inneren
Kommentar zur Debatte um Bundeswehrstandorte

Die inneren Werte der Bundeswehr, das, was die
Truppe von ihren teilweise unseligen Vorgängern unterscheidet, sind
ziviler Natur: Mitdenken von Bürgern in Uniform statt Kadavergehorsam
von Kommissköpfen, das hatten ihre Gründer im Sinn. Einer von ihnen
war Ulrich de Maiziére. Man kann davon ausgehen, dass dessen Sohn und
jetziger Oberbefehlshaber diese Werte übernommen hat. Der überaus
zivile vormalige Innenminister Thomas de Maiziére weiß, was einem
strukturschwachen Landstrich droht, wenn über Nacht ein
Wirtschaftsfaktor wegbricht. Insofern darf Bayern hoffen, bei der
Bundeswehrreform glimpflich davonzukommen. Zumal sich dort gerade
eine sehr große Koalition bildet, die sich vor die vielen kleinen
Kommunen auf dem Land stellt, denen ihre Soldaten stets willkommen
waren. Wann trifft man schon auf solche Harmonie zwischen Opposition
und Regierungspartei? Den Planern auf der Hardthöhe und im
Bendlerblock müssten also schon unwiderlegbare Argumente einfallen,
um in Bayern einen Kahlschlag der Standorte zu rechtfertigen. Die
Große Bundeswehr-Koalition sorgt dafür, dass diese Argumente mit
jedem Tag weniger werden.

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