Alleinerziehende sind keine Randgruppe: An Rhein und
Ruhr ist bereits jede fünfte Familie eine Ein-Eltern-Familie. Die
meisten alleinerziehenden Eltern sind berufstätig – dennoch ist ihr
Armutsrisiko und das ihrer Kinder deutlich höher als bei
Paarfamilien. Der steuerliche Freibetrag, mit dem der Staat
Alleinerziehende entlastet, kann dieses Risiko nicht ausgleichen –
aber den schwierigen Spagat unterstützen. Es ist deshalb richtig, den
Freibetrag nach mehr als zehn Jahren aufzustocken. Absurd dagegen ist
der Koalitionskrach um die Frage, wer das bezahlen soll. Die
Steuermehreinnahmen sind da – trotzdem hat sich das Gezerre zwischen
Finanzminister und Familienministerin so hochgeschaukelt, dass keiner
mehr zurück kann, ohne als Verlierer dazustehen. Für die Betroffenen
dagegen wäre ein starkes, gemeinsames Signal wichtig: Wir sehen Eure
Belastung – und wir greifen Euch unter die Arme.
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