Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat die
SPD im Ruhrgebiet gelobt. Deren einstimmiges Plädoyer für ein Revier,
das seine Angelegenheiten weitgehend selbst regeln darf, ist in den
Augen von Lammert „ein großer Schritt für die Sozialdemokraten“. Am
Wochenende hatte sich in Bochum die Ruhr-SPD darauf geeinigt, dass
der Regionalverband Ruhr (RVR) mehr Aufgaben bekommen und das
„Ruhrparlament“ künftig von den Bürgern direkt gewählt werden soll.
„Wichtig ist, dass sich nun offenbar alle Beteiligten einig sind: Das
Ruhrgebiet muss sich gemeinsam organisieren, um im internationalen
Wettbewerb bestehen zu können. Ich empfehle der
CDU-Landtagsfraktion, diese Initiative, die aus dem Ruhrgebiet
kommt, ernst zu nehmen und konstruktiv zu begleiten“, sagte Lammert
den NRW-Titeln der WAZ-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Lammert, der
auch Ehrenvorsitzender des CDU-Bezirkes Ruhr ist, glaubt, dass NRW
nur dann zu alter Stärke zurückfinden könne, wenn es sein
„Kraftzentrum“, das Revier, stärke. „Das Land hatte seine beste Zeit,
als das Revier die höchsten Wachstumsraten erzielte. Umgekehrt leidet
das ganze Land, wenn es dem Ruhrgebiet schlecht geht. Das Ruhrgebiet
wird international aber nicht als Region wahrgenommen. Der Wunsch der
,Halbstarken– wie Dortmund, Essen, Duisburg, am liebsten Solostücke
zu spielen, hat viel Zeit und Geld gekostet. Entweder, das Revier
organisiert sich nun neu und tritt als echte Metropole Ruhr auf, oder
die Region paralysiert sich“, sagte Lammert.
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