WAZ: Nicht bei der Sicherheit sparen – Kommentar von Matthias Korfmann zu Flughafenkontrollen

In den USA ist das Misstrauen gegenüber Staat und
Behörden weit verbreitet, private Initiative hingegen beliebt. Aber
wenn es um Flughafenschutz, Personen- und Gepäckkontrollen geht,
vertrauen die Amerikaner seit den Terroranschlägen vom 11. September
2001 lieber einer großen, personell gut ausgestatteten
Sicherheitsbehörde. Sicher ist sicher.

In Deutschland (und in Europa) ist das Vertrauen in private
Sicherheitsdienste an Flughäfen hingegen ungebrochen. Der
Terrorerfahrung zum Trotz. Am Flughafen Dortmund ging die
Verantwortung für die Fluggast- und Gepäckkontrolle erst vor wenigen
Monaten an einen privaten Dienstleister über. Bei diesen
Privatisierungen spielt die bessere Dienstleistung überhaupt keine
Rolle. Es geht hier nur ums Geld. Je billiger, desto … besser?

Vergleichsweise schlecht bezahltes Personal, Menschen, die schnell
angeheuert und schnell wieder gefeuert werden, die mal bessere und
mal weniger gute Arbeitgeber haben, deren Zuverlässigkeit womöglich
nur im Fünf-Jahres-Abstand überprüft wird, das ist angesichts der
jüngsten Anschläge absolut nicht zeitgemäß.
„Flugsicherheitsassistent“ muss mehr sein als ein Billigjob. Der
Staat ist in der Pflicht.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de