Die Hoffnung, dass der NSU-Untersuchungsausschuss
des Landtags zu größerem Erkenntnisgewinn führen könnte als die bald
200 Prozesstage gegen Beate Zschäpe vor dem OLG München, war von
vornherein abwegig. Vielmehr wollten die Landtagsabgeordneten
Netzwerke und Nährboden für Anschläge wie in Köln und Dortmund
beleuchten und den Opfern ihren guten Willen demonstrieren.
Selbst diesem überschaubaren Anspruch droht der Ausschuss durch
den am Ende unausweichlichen Rücktritt der Vorsitzenden Nadja Lüders
nicht mehr gerecht zu werden. Es war ein schwerer politischer Fehler
der SPD-Spitze, die anwaltliche Beziehung Lüders– zu dem späteren
Polizistenmörder Michael Berger lange zu verschweigen. Sie hat damit
dem Ansehen des NSU-Ausschusses geschadet, Verschwörungstheorien
befeuert und eine parteiinterne Zukunftshoffnung wie Lüders in
Misskredit gebracht.
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