Die Freiheit des Rauchers endet bei der Gesundheit
des Nichtrauchers. Wer diesen Grundsatz ernst nimmt, kann die
Regierungspläne für ein striktes Nichtraucherschutzgesetz in NRW kaum
ablehnen. Auch Passivrauchen kostet Leben. Weil das bisherige Gesetz
zu viele Schlupflöcher bietet, musste NRW handeln. Nachdem Rot-Grün
vor der Landtagswahl der Mut für eine rigorose Lösung verlassen
hatte, drückt die Regierung jetzt mit grünem Antrieb aufs Tempo. Alle
Ausnahmen vom Rauchverbot werden gestrichen. Künftig darf nur noch
unter freiem Himmel und in den eigenen vier Wänden gepafft werden.
Selbst im Biergarten entscheidet der Wirt mit dem Hausrecht, ob
Kunden zum Glimmstängel greifen dürfen. Der Staat darf nicht alles
und jedes regeln, die Bevormundung der Bürger muss Grenzen haben. Ob
jemand raucht oder nicht, ist seine persönliche Sache. Eine
Verbotskultur führt in die Irre. Wer die Gefahren des Passivrauchens
aber erkennt, muss in geschlossenen Räumen ein klares Stoppsignal
setzen. Noch wird in 80 Prozent der Kneipen, Bars und Diskotheken in
NRW geraucht. Gleichzeitig stimmen in Umfragen 82 Prozent für einen
konsequenten Nichtraucherschutz. In Bayern wurde das
Nichtraucherschutzgesetz per Volksbegehren erzwungen. Das befürchtete
Kneipensterben blieb aus. Auch in NRW dürfte sich der Protest bald
legen. Niemand muss befürchten, dass die Kneipenkultur im Revier
untergeht.
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