WAZ: Schulalltag muss verbessert werden. Kommentar von Theo Schumacher

Man kann den Schülervertretern nicht widersprechen:
Die große Mehrheit an Löhrmanns rundem Tisch will nicht zum G9
zurück. Was nicht unbedingt heißt, dass sie es nicht irgendwann muss.
Denn die öffentliche Unterstützung für das G8 bröckelt. Die Politik
hat wichtige Korrekturen nicht entschlossen genug angepackt. Das
rächt sich. Was ein erneuter Systemwechsel organisatorisch und mental
in den Schulen auslösen würde, ist heute nicht die Frage. Die Akteure
müssen jetzt beweisen, dass sie in der Lage sind, in die Schulen
hineinzuhören und den G8-Alltag entscheidend zu verbessern: Lehrpläne
entschlacken, Belastung abbauen, Schülern mehr Zeit geben für ihre
persönliche Entfaltung. Löhrmann hat umsichtig agiert, alle Seiten
eingebunden und sich nicht übereilt auf das G8 festgelegt. Sollte ihr
Reformversuch aber fehlschlagen, erledigt sich das Turbo-Abitur von
allein. Dann helfen auch keine Arbeitsgruppen mehr.

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