Eine rot-schwarz-grüne Zweckgemeinschaft im Landtag
macht Schule. Nach ihrem Kompromiss über die Sekundarschule eröffnen
SPD, CDU und Grüne den Kommunen die Chance, ihr Grundschul- Angebot
für die Kleinsten zu sichern, auch wenn immer weniger i-Dötze
nachwachsen. Das Konzept der Schulministerin ist keine Billiglösung,
denn es setzt auf kleinere Klassen und mehr Lehrer. Mag der Slogan
„Kurze Beine – kurze Wege“ auch abgegriffen sein – er macht Sinn.
Denn sechsjährige Kinder sollten ihre Grundschule in der
Nachbarschaft haben. Für sie ist es ein schlechter Einstieg in die
Schullaufbahn, wenn sie täglich mehrfach lange Busfahrten in Kauf
nehmen müssen in einen Ort, der ihnen nicht vertraut ist. Und wenn
sie ihre Klassenkameraden nach der Schule nicht mehr treffen können.
Vor allem für kleine Gemeinden geht es aber um mehr, nämlich um ihre
Existenz. Wo die letzte Grundschule stirbt, ist der Niedergang kaum
aufzuhalten. Junge Familien mit Kindern suchen das Weite, Unternehmen
geben auf. Mit schwindender Lebensqualität stellt sich bald die
Standortfrage. Da ist es besser, die Schule im Dorf zu lassen.
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