Koch-Mehrin hat bei ihrer Doktorarbeit so dreist
geschummelt, dass ihr die Uni Heidelberg den Doktortitel aberkannt
hat. Ihr langes Schweigen zum Thema rührt aber nicht von Scham und
Demut darüber, beim Abschreiben erwischt worden zu sein. Denn
angesichts der Debatte im Fall Schavan meldet sich Koch-Mehrin nun
kess zu Wort. Demnach seien vor allem Politiker der FDP und der Union
im Visier der Plagiatsjäger, was sie zu der steilen These hinreißt:
„Da geht es nicht um die Reinheit der Wissenschaft, sondern um den
Skandal.“ Wie bitte? Ohne geistigen Betrug aus Kreisen der
politischen Eliten – egal welcher Couleur – gäbe es doch überhaupt
keinen Skandal. Vielmehr könnte man auf die Idee kommen, dass einige
aus den Reihen der Berufspolitiker vor allem aus Karrieregründen so
erpicht auf den Doktortitel sind. Die Lust zu forschen treibt
derartige Karriere-Doktoranden wohl weniger an. Da wundert es nicht,
dass Koch-Mehrin auch noch fordert, bei Plagiaten über eine
Verjährung zu diskutieren. Von wegen: Wissenschaftlicher Betrug
bleibt auf immer Betrug. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung der
Wissenschaftswelt sowie der betroffenen Unis und ein Einknicken vor
den Tricksern mit Doktorhut.
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