Ursula von der Leyen räumt gerade im
Verteidigungsministerium auf – ob mit Erfolg, muss sich erst zeigen.
Aber es ist spannend, wie sie versucht, die Beschaffung unter ihre
Kontrolle zu bringen. Mit der Entlassung zweier wichtiger Figuren
statuiert sie ein Exempel. Es ist ein Signal nach innen: Haltet mich
nicht zum Narren!
Die Beschaffung ist kompliziert und tricky. Staatssekretär
Beemelmans ist ein Bauernopfer, erst seit wenigen Jahren dabei. Nicht
erst mit ihm hat das Haus ein Eigenleben entwickelt. Viele Minister
haben die Beschaffung delegiert, zumal die Entscheidungen oft einen
langen Vorlauf haben. Die Erfahrung mit der Euro-Hawk-Affäre zeigt,
dass man Verantwortung nicht delegieren kann. Von der Leyen redet von
einer Fehlerkultur, gut so. Aber ihre eigene Fehlertoleranz ist nicht
sehr groß.
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