Für viele Dortmunder wird das Wählen langsam zur
Qual. Schon wieder Plakate an den Straßen, schon wieder Wahlkämpfer
in Fußgängerzonen, schon wieder ein Urnengang. Während sich der Rest
der Republik über die nächste Bundestagswahl Gedanken macht,
schließen die Dortmunder gerade das letzte Kapitel der Kommunalwahl
vom Herbst 2009. Absurdistan liegt mitten in Westfalen. Der frühere
Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer (SPD) hinterließ seiner Stadt
und seiner Partei einen politischen Trümmerhaufen. Seine
Haushaltslüge führte schließlich sogar dazu, dass ein einzelner
„Beauftragter“ den Rat der Stadt Dortmund ersetzen musste. Der Mann
ist zwar über jeden Zweifel erhaben, aber so richtig
waschecht-demokratisch ging es in Dortmund mit dieser Notlösung nicht
mehr zu. Warum also schon wieder wählen? Weil diese Wahl die Stadt
endlich wieder in die Normalität zurückführt. Weil es katastrophaler
wäre, wenn die Haushaltslüge ohne Folgen und Wiederholungswahlen
ausgeblieben wären. Und weil Demokratie, wenn man sie ernst nimmt,
uns eben manchmal Umwege abverlangt. Wer nun jammert, der sollte sich
klarmachen: Wählen können ist grundsätzlich besser als keine Wahl zu
haben. Die nächste Kommunalwahl steht 2014 an. Für Dortmunder reine
Routine.
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