Konkrete Anschlagspläne gibt es offenbar derzeit
nicht, aber allgemein ein erhöhtes Terror-Risiko in NRW. Niemand will
es an die große Glocke hängen, aber Polizisten machen sich heute mehr
Sorgen um ihre eigene Sicherheit als früher. Die neu eingeführte
Pflicht in einigen Dienststellen, praktisch immer Waffe und
Schutzweste zu tragen, hat natürlich etwas mit dieser wachsenden
Verunsicherung zu tun. Und nicht zufällig sollen alle
Polizei-Spezialkräfte Westen bekommen, die sogar Schutz vor Schüssen
aus Kriegswaffen bieten. Übertrieben ist das nicht. In Paris ist
genau dieser Alptraum Wirklichkeit geworden.
Die Polizei stellt sich auf Begegnungen mit Gewalttätern ein, die
skrupellos und mit klarer Tötungsabsicht handeln. Sie hat es
zunehmend mit Menschen zu tun, die unberechenbar sind und die Beamten
als Vertreter eines liberalen Rechtsstaates verachten: religiöse
Fanatiker, Neonazis, Hooligans, Rocker … Mancherorts – zum Beispiel
in Wuppertal – treffen Salafisten und Rechte aufeinander, was die
Gemengelage noch viel komplizierter macht.
Die Verunsicherung der Polizisten ist auch unsere eigene. Die
abstrakte Terrorgefahr verändert unser Denken, Sorglosigkeit war
gestern.
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