Ein „Jahrzehnt der Baustellen“ hatte der frühere
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) angekündigt, und sein
Nachfolger Hendrik Wüst (CDU) weiß, dass das stimmt. Staus waren
eines der großen Wahlkampfthemen in NRW. Und die neuen Zahlen belegen
einmal mehr, dass die Staus nicht nur gefühlt immer länger werden.
Schlechte Nachricht für Autofahrer: Es wird nicht besser auf den
Autobahnen, sondern schlimmer. Und ein Ende der Misere ist nicht in
Sicht. Bis die maroden Brücken wieder in Ordnung sind, vergehen
locker 15 bis 20 Jahre. Allein auf der A45 müssen Dutzende Brücken
saniert werden.
Das „Jahrzehnt der Baustellen“ könnte etwas erträglicher werden,
wenn es alle Beteiligten gemeinsam entschärften: Landespolitik,
Straßenverwaltung, Baukonzerne, Gewerkschaften, Wissenschaftler,
Automobilclubs müssten dieses Thema gemeinsam und ohne Scheuklappen
angehen. In einer Verkehrskonferenz, einem Staugipfel oder wie man so
eine Runde nennen mag. Alle Ideen gehören auf den Tisch: Standspuren
freigeben, Ausbau auf drei oder vier Fahrstreifen, mehr
Nachtbaustellen, verkürzte Baustellenplanung und so weiter. Der
Wahlkampf ist vorbei. Der Kampf gegen den Stau geht weiter.
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