WAZ: U-Bahnen stecken im Finanzloch. Kommentar von Dietmar Seher

Sechs Milliarden Euro teuer wird der Stuttgarter
Tiefbahnhof. Dem Berliner Großflughafen droht ein Finanzdebakel. In
NRW sind ein Dutzend Autobahnbrücken abrissreif. Jetzt fehlt das
Geld, im größten Ballungsraum das ohnehin löchrige Nahverkehrsnetz zu
sanieren. Das Revier muss um Stadt- und U-Bahnen bangen, sagen die
Kommunalbetriebe. Die erste Linie, in Mülheim, ist 2012 stillgelegt
worden. Hier sind Geisterfahrer unterwegs. Jeder Privathaushalt weiß:
Ich muss den Wert des Bestandes pflegen, bevor ich Neues anfange. Die
Politik lässt diese alte Weisheit gerne kalt. Eine
Experten-Kommission hat jetzt geraten, Verkehrswege dem Einfluss der
jährlichen Etatberatungen zu entziehen und aus zwei auf Jahre
festgelegten Fonds zu finanzieren: Einem für Neubau, einem für
Erhalt. Das ist ein kluger Vorschlag.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de