Was ist, wenn Stau prophezeit wird, und keiner fährt
hin? Mit keiner bösen Vorahnung liegt man so gerne falsch wie mit
dieser: Auf der A 40 ist es so leer wie selten zuvor –
zumindest in den ersten drei Tagen der gefürchteten Sperrung. Der von
manchen apostrophierte Untergang des Ruhrgebiets ist zumindest erst
einmal verschoben. Es ist verrückt, aber wahr: Ausgerechnet jetzt
gibt es mal etwas Positives über diese Autobahn der Qualen zu
berichten. Weniger schlimm als gedacht ist ja schon viel in diesen
Zeiten. Andererseits: Wenn es schon in den Ferien zur Blechkrise an
den Ausfahrten und in der Essener City käme, wie müsste man sich das
in sechs Wochen vorstellen, wenn der Berufsverkehr wieder in voller
Mannstärke Gas gibt? Einstweilen darf man festhalten, dass den
Autofahrern die Angst über das scheinbar Unvermeidliche so sehr in
die Glieder gefahren ist, dass sie es vermeidbar gemacht haben:
Entweder sind sie auf die Bahn umgestiegen oder haben sämtliche
Ausweichstrecken und -zeiten sorgfältig durchgeplant: Glückwunsch!
Nein, das ist kein verfrühter Jubel oder gar eine Zwischenbilanz,
zumal die Pendler mit der zweiten A 40-Sperrung zwischen
Mülheim-Heißen und Duisburg-Kaiserberg ab Samstag noch eine
schmerzhafte Zugabe erwartet. Aber über gute Nachrichten darf man
sich ja mal freuen.
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