Es kommt nicht oft vor, dass Gesundheitsminister
Bahr so viel Zustimmung für ein Gesetzesvorhaben bekommt wie nun für
die bessere Vorsorge gegen Darm- und Gebärmutterhalskrebs. Diese
Pläne gehen grundsätzlich in die richtige Richtung. Es ist sinnvoll,
dass die Krankenkassen die Versicherten gezielt zu
Vorsorgeuntersuchungen anregen sollen. Je früher der Krebs erkannt
wird, desto eher kann man ihn erfolgreich behandeln. Für die Kassen
kann sich mehr Vorsorge rechnen, wenn sie am Ende weniger teure
Behandlungen bezahlen müssen. Auch die geplanten einheitlichen
Krebsregister scheinen zielführend. Sie könnten dazu beitragen, dass
die Krebsvorsorge verbessert wird. Strittig dürfte aber sein, wer die
Register am Ende finanziert. Sowohl die Kassen als auch die Länder
werden versuchen, ihre Ausgaben zu minimieren. Wie wichtig Vorsorge
ist, zeigt die Zunahme an Neuerkrankungen bei einigen Krebsarten.
Etwa beim Darmkrebs. Doch am Ende helfen die besten Angebote nichts,
wenn der Bürger nicht ein wenig Eigenverantwortung an den Tag legt.
Den Ruck, eine Untersuchung über sich ergehen zu lassen, muss er sich
selbst geben. Denn in vielen Fällen kann die Vorsorge Leid verhindern
und Leben retten – gerade beim Darmkrebs, wo im Frühstadium beste
Heilungschancen bestehen. Diese Option sollte dem Versicherten eine
Vorsorge Wert sein.
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